
Wartburg Eisenach
„In den Worten Gottes gefangen“
Am 17. April 1521 hat man Luther vor dem Reichstag zu Worms vor den versammelten Fürsten und Reichsständen verhört, ein letztes Mal ist er dort zum Widerruf seiner Lehre aufgefordert worden. Nach einem Tag Bedenkzeit lehnt Luther ab. Die Begründung: Sein Gewissen sei „in den Worten Gottes gefangen“. Drei Wochen später spricht der Reichstag mit dem Wormser Edikt die Reichsacht über den abtrünnigen Priester aus. Der Mann ist vogelfrei – und in Lebensgefahr. Friedrich der Weise greift ein, er will seinen Untertanen retten und lässt ihn zum Schein entführen. Getarnt als Junker Jörg verbringt Martin Luther über den Dächern von Eisenach zehn Monate – in denen er das Neue Testament übersetzt.
Lutherstube auf der Wartburg ©Andreas Matthes/KOCMOC, Wartburg-Stiftung/KOCMOC
Kein Wunder also, dass die Wartburg zum nationalen Reformations-Gedenkort geworden ist. Herzstück der Lutherverehrung ist dabei ein bescheidenes Zimmer mit Schreibtisch und Bretterwand: die berühmte Lutherstube. Eine uralte, hölzerne Tür gibt den Blick in die kleine Schreibstube frei. Man schaut ehrfürchtig auf das Lutherbild an der Wand, sieht einen alten Schreibtisch mit tiefen Furchen und einen hölzernen Stuhl. Die bröckelige Wand hinter dem grünen Kamin erinnert daran, wie ungemütlich zugig und kühl es damals hier oben auf der Burg gewesen sein musste und dass Martin Luther hier den Teufel mit einem Tintenfass verjagt haben soll.
Mit ihrem weitläufigen Innenhof und den hohen Mauern überragt die Wartburg auch heute noch die Stadt Eisenach und dient als eine der vielen spannenden Stationen entlang des beliebten Lutherwegs.
Header: ©Moritz Kertzscher, Thüringer Tourismus GmbH
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